Antrag auf Einrichtung einer Anlaufstelle „Kümmerer „für an Demenzerkrankte, deren Familien und Angehörige sowie weitere Betroffene
Sehr geehrte Frau Landrätin,
jeder von uns kann von Demenz und/oder deren Auswirkungen persönlich, in der Familie, im persönlichen oder beruflichen Umfeld und insgesamt in der Gesellschafft betroffen werden.
Mit der Diagnose oder auch nur den Verdacht auf Demenz, kommen in den meisten Familien oder auch bei Einzelpersonen häufig große Probleme und Sorgen zu.
Mit diesen Sorgen und Nöten dürfen wir die Betroffenen nicht alleine lassen und müssen unserer gesellschaftlichen und politischen Verantwortung nachkommen.
Betroffene und Familien benötigen bei der Konfrontation mit der Diagnose „Demenz“ kurzfristige Beratung und langfristige Begleitung.
Um gerade den Familien die Möglichkeit einzuräumen, das betroffene Familienmitglied langfristig in der gewohnten Umgebung zu betreuen und zu begleiten, sind umfangreiche Hilfsangebote notwendig. Die Pflegenden Angehörigen benötigen Unterstützung, damit einer Überlastung entgegengewirkt werden kann.
Im Landkreis Ammerland sind die Zahlen der Erkrankten tendenziell steigend zu bewerten, 2018 waren es 2500, bis zum Jahr 2050 rechnet man mit der doppelten Anzahl.
Auch die Bundesregierung hat das Problem erkannt und fordert in der Demenzstrategie u.a. die Kommunen auf in diesen Bereich tätig zu werden.
Wir beantragen u.a. aus vorgenannten Gründen die Etablierung einer Demenzberatungs-und Betreuungstelle „Kümmerer“ für Betroffenen und Angehörige im Landkreis Ammerland.
Aufgabenschwerpunkte müssen unbedingt sein:
- Bewältigung der Pflegesituation (wie Organisation, Finanzielles sowie Betreuung und Beschäftigung der pflegebedürftigen Personen
- Unterstützung der Pflegenden
- Aufklärungskampangen
- Begleitung bei Arztbesuchen, Behörden und Ämtern
- Entlastung der Betreuenden
- Beratung
- Schulung
- Betreuung / Betreuungsgruppen
- Tages-und Wochendbetreuung
- U.a.m
Um dieses Projekt zeitnahe umzusetzen, können Fördermöglichkeiten z.B. über das Netzwerk „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz „beantragt werden. Weiterhin macht es aus unserer Sicht sehr viel Sinn, die bereits jetzt aktiven Akteure für eine solche Beratungsstelle zu gewinnen. So könnte mit der bestehenden Fachexpertise der Plexon gGmbH eine solche Beratungsstelle schnell etabliert werden.
Wir bitten darum unsere Anliegen im kommenden Sozialausschuss zu beraten und ggf. weitere Schritte zu beschließen.
Wir danken für die Unterstützung.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Lukoschus