Fachkräftemangel beseitigen! Qualität steigern! Fachkräfte binden!
Der Fachkräftemangel in den Kindertageseinrichtungen gefährdet die Betreuung der Kinder und wird sich mittelfristig auch auf die pädagogische Qualität auswirken.
In Niedersachsen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten die Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistenz und zum Erzieher, zur Erzieherin zu absolvieren.
Es gibt zwar genügend potentielle Interessenten doch die fehlende Vergütung während der gesamten Ausbildungszeit, bei der sozialpädagogischen Assistenz 2 Jahre, zur Erzieherin/zum Erzieher vier Jahre, schreckt viele ab.
Eine berufsbegleitende Ausbildung mit einer Ausbildungsvergütung ist im Ammerland leider nicht möglich. Auch das trägt nicht zur Attraktivitätssteigerung für diese enorm wichtigen Berufe bei.
Antrag: Die FWG Wir Ammerländer stellt hiermit folgenden Antrag:
- A. Die Stadt Westerstede stellt sogenannte Zusatzkräfte ( Qualitätskräfte ) , die über die
Landesmittel bzw. über die Mittel die durch das sog. Gute KitaGesetz zur Verfügung
gestellt werden können, ein. Mit der Einstellung müssen die Zusatzkräfte im Rahmen
einer Blockeinheit von 160 Stunden in der Kreisvolkshochschule ausgebildet werden.
Sollten die Landesmittel nicht zur Verfügung stehen soll die Ausbildung und die
Vergütung durch die Stadt Westerstede gewährleistet werden.
B. Die Stadt Westerstede stellt Auszubildende für den Beruf „Sozialpädagogische Assistenz“
ein und gewährt während der Ausbildung eine angemessenen Vergütung. Weiterhin wird
beantragt die unterschiedlichen Träger der KiTas in der Stadtgemeinde Westerstede
durch entsprechende Budgetanpassungen die Möglichkeit zu bieten entsprechend
handeln zu können.
C. Die Verwaltung der Stadt Westerstede wird gebeten gemeinsam mit der BBS Ammerland
und den Trägern der KiTas ,entsprechende Ausbildungsmodelle zu entwickeln.
Als Vorbild kann ein Modell aus dem Emsland dienen, dort werden die Absolventen (Quereinsteiger) in einem Zeitraum von 18 Monaten zum/zur Sozialpädagogischen Assistenz -:innen ausgebildet und erhalten eine Ausbildungsvergütung.
Alle Absolventen haben vorher beruflich etwas völlig anderes gemacht. Finanziert wird das Projekt über Mittel aus dem“ Gute KiTa Gesetz“. Die Ausbildung eignet sich insbesondere für Quereinsteiger und Absolventen, die die Ausbildung auch mit der Familie in Einklang bekommen müssen und wollen.
- Die Verwaltung der Stadt Westerstede wird ferner beauftragt zu prüfen ob das vorgenannte Modell auch für die Ausbildung von Erzieher, -innen( Duale Ausbildung) insbesondere auch in Zusammenarbeit mit der BBS Ammerland möglich sein kann.
Zur Attraktivitätssteigerung des Berufes Erzieher,-innen gehört unweigerlich eine attraktive Ausbildungsvergütung. Der Vorteil einer solchen (dualen) Ausbildung, ist die langfristige Bindung von Fachkräften und die Synergien, die bereits während der Ausbildung in den Praxisblöcken genutzt werden können.
Als Vorbild kann hier das Frankfurter Modell dienen:
Die Praxisintegrierte vergütete Ausbildung (PivA). Die Ausbildungsphasen an den Lernorten Schule und Praxis sind durchgängig über drei Jahre miteinander verknüpft. Dadurch gibt es eine enge Verbindung der beiden Lernorte. Die Auszubildenden schließen einen Ausbildungsvertrag (39 Wochenstunden) mit einem der beteiligten Träger ab. In den ersten beiden Jahren sind die Auszubildenden an drei Tagen in der Schule und an zwei Tagen in der Praxis, im dritten Jahr an zwei Tagen in der Schule und an drei Tagen in der Praxis.
Die Vergütung sollte sich an dem TVöD orientieren und wird je nach Ausbildungsjahr zwischen 1165 und 1300 € liegen.
Einen ähnlichen Antrag werden wir auch im Landkreis Ammerland als Träger der BBS Ammerland einreichen.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Lukoschus